Ostermontag, 25.4.2011, 19.30 Uhr
St. Petri-Kirche, Braunschweig (Lange Str.)
Stabat Mater
Sonderkonzert am Vorabend des 25. Jahrestages der Tschernobyl-Katastrophe
Dieses Konzert ist Bestandteil der Aktionen zum bundesweiten Protesttag gegen Atomenergie: www.tschernobyl25.de
Werke von Giovanni Battista Pergolesi, Camilla de Rossi und Giuseppe Torelli
Texte von Igor Kostin
Eine große Klageszene steht im Mittelpunkt des Programms dieses Sonderkonzertes, das am Vorabend des 25. Jahrestages der Tschernobyl-Katastrophe stattfindet: Giovanni Battista Pergolesis STABAT MATER. Die Klage der Heiligen Jungfrau Maria um den toten Christus soll hier gleichsam als Symbol stehen für Trauer, Schmerz und Leid, die durch die Tschernobyl-Katastrophe entstanden sind und sich in der Havarie des japanischen Kernkraftwerks in Fukushima 25 Jahre später wiederholen. Pergolesis (1710 – 1736) STABAT MATER zählt heute unbestritten zu den großen Meisterwerken des 18. Jahrhunderts. Daneben erklingen Kompositionen von Camilla de Rossi (um 1700) und Giuseppe Torelli (1658 – 1709). Das musikalische Programm wird ergänzt durch einen literarischen Beitrag zum Thema: Der Schauspieler Oliver Peuker liest aus Igor Kostins Buch Tschernobyl Nahaufnahme. Der sowjetische Fotograf Igor Kostin fotografierte am 26.4.1986 als erster aus einem Hubschrauber heraus den explodierten Atomreaktor und dokumentierte in der Folgezeit die Auswirkungen der Katstrophe, u.a. die Evakuierung, den Bau des Sarkophags, erste Krankheitsfälle, bis hin zum Leben der Menschen in der verbotenen Zone heute.
Kostins Bilder sind berühmt geworden. In diesem Buch erzählt der wichtigste Augenzeuge … die Geschichten, die hinter ihnen stehen. In einer Zeit, die die Folgen von Tschernobyl kleinredet und einer „friedlichen Nutzung der Atomenergie“ wieder positive Seiten abgewinnt, sind Kostins Nahaufnahmen der unbekannten Opfer und Helden der Katastrophe ein unschätzbares Dokument. (Igor Kostin: Tschernobyl Nahaufnahme. Verlag Antje Kunstmann, 2006. Zitat des Klappentextes)
Stephanie Petitlaurent (Sopran): geb. in Berlin. Gesangsunterricht bei Christa-Sylvia Gröschke und Prof. Karl-Heinz Jarius aus Frankfurt/Main. Erste Preisträgerin im Landeswettbewerb Gesang des VDMK. Stephanie Petitlaurent ist Ensemblemitglied des RIAS-Kammerchores und ist regelmäßig als Solistin in Konzerten des Chores zu hören, ebenso wie auf CD-Produktionen des Kammerchores. Daneben ist sie Mitglied im Gesualdo-Consort-Amsterdam. Zahlreiche solistische Tätigkeiten in ganz Europa. Zusammenarbeit mit renommierten Orchestern wie der Akademie für Alte Musik Berlin, der Akademie der Berliner Philharmoniker, der Bremer Kammerphilharmonie und dem Freiburger Barockorchester. Die Sängerin lebt in Berlin.
Marie-Luise Wilke (Alt): geb. in Unna/Westfalen. Nach dem Abitur Studium der Kirchenmusik in Herford (Abschluss B-Examen), danach Gesangsstudium bei Klesie Kelly (Nordwestdeutsche Musikakademie Detmold) und KS Rita Streich (Folkwanghochschule Essen, Abteilung Musiktheater). Meisterkurse am Mozarteum Salzburg und bei Julia Hamari. Seit 1983 Mitglied im RIAS Kammerchor Berlin. Rege solistische Tätigkeit im In- und Ausland, CD- und Rundfunkproduktionen. Marie-Luise Wilke lebt in Berlin.
Oliver Peuker (Sprecher): geb. 1964 in Kempten, seit 1986 als Schauspieler, Regisseur und Sprecher tätig. Darsteller in Film-, Fernseh- und Theaterproduktionen, Auftritte auf Theaterfestivals im In- und Ausland. Gründungsmitglied der Cosmos Factory Theaterproduktion. Oliver Peuker lebt im Teufelsmoor bei Bremen. Mehr über ihn: www.oliver-peuker.de
Das Projektensemble ASSE-Barock ist eine für dieses Konzert entstandene Gruppe von Braunschweiger BarockmusikerInnen.
Eintritt frei. Am Ausgang wird um eine großzügige Spende gebeten, davon gehen jeweils 50% an die Tschernobyl-Initiative Schöppenstedt und an die Bürgerinitiative aufpASSEn! e.V.
Diese Veranstaltung wird unterstützt von folgenden Gruppen und Initiativen:
Evangelisch-lutherische Landeskirche in Braunschweig, St. Petri-Gemeinde Braunschweig, Umweltbeauftragter der Diözese Hildesheim, Bündnis 90/Die Grünen, BUND KG Braunschweig, AG Schacht Konrad, Tschernobyl-Initiative Schöppenstedt und aufpASSEn e.V.